Katie MacAlister: Blind Date mit einem Vampir
Von der Amerikanerin Katie MacAlister ist „Blind Date mit einem Vampir“ der erste Roman ihrer „Dark Ones“-Serie. Das sind voneinander unabhängige Liebesgeschichten (hauptsächlich für weibliche Leser), die sich um Vampirismus und Mystik im weitesten Sinne drehen und mit viel Erotik aufgepeppt sind. Es scheint, als hätte die Autorin bei diesem ersten Roman noch nicht ganz den Dreh heraus, denn was ihr in punkto Handlung, Witz und Spannung bei den Folgeromanen besser gelingt, macht hier noch einen unausgegorenen Eindruck. Zu leichte Kost für heiße Tage. Der Plot ist straight und schnell erzählt:
1. Die 2 Freundinnen Joy und Roxy suchen einen Mann und ziehen die Handleserin Miranda zu Rate.
2. Joy und Roxy reisen nach Tschechien, um dort mehr über Vampire zu erfahren.
3. Die beiden lernen Christian und Raphael (die Guten) sowie Dominic, Tanya und Milos (die Bösen) kennen.
4. Joy und Raphael verlieben sich.
5. Dominic und Christian haben es ebenfalls auf Joy abgesehen.
6. Konflikt zwischen Gut und Böse.
7. Kampf in einer Tropfsteinhöhle
8. Die Weissagungen von Miranda bestätigen sich – Ende.
Zugegeben: Zwischen diesen Punkten gibts noch ein paar zusätzliche Handlungsstränge, die aber die Geschichte nicht wesentlich komplizierter machen. Und so einfach die Geschichte ist, so einfach sind auch die Charaktere (und leider auch die Sex-Szenen) gestrickt.
Einzige Ausnahme ist hier vielleicht die Heldin Joy: ein vorlautes, manchmal nerviges Plappermäulchen ausserhalb der Modelmaße, zielstrebig und selbstbewusst, wohl nicht die Intelligenzbestie aber trotzdem sympathisch. Sonst gibt‘ leider nur Klischees:
Raphael: knackiger Dickschädel mit Hang zur praktischen Intelligenz und mit einem Geheimnis ausgestattet
Dominic: schleimiger Widerling
Tanja: die hässliche Furie
Christian: Charme-Beutel
usw.
Wer Vampir-Romane von Katie MacAlister mag, kann dieses Buch getrost auslassen und gleich zu „Küsst du noch oder beisst du schon?“ übergehen.