Daniel Polansky: Der Herr der Unterstadt
Simeon Dubois, alias „Der Patron“, beschreibt sich selbst als ziemlich hässlich. Er ist jähzornig, raucht wie ein Schlot, vertickt Drogen, ist selbst danach süchtig und kämpft wie ein gemeiner Straßenköter. Doch der Leser kneift bei diesen Lastern schnell beide Augen zu, denn Simeon, Held und Erzähler dieser Geschichte, entpuppt sich ziemlich bald als jemand, der mit Intelligenz, Ehrgefühl und jede Menge Sarkasmus ausgestattet ist. In den Schatten der glitzernden StadtRigus – der sogenannten Unterstadt – , dort wo an jeder Ecke Räuber und Drogendealer lauern, die Sonne nur sehr selten scheint und Gewalt den Tagesablauf bestimmt, da ist sein Revier. Von allen nur mit „Patron“ angesprochen, geht er in der Unterstadt seinen düsteren Geschäften nach und entspannt sich bei mehreren Ales in der Kneipe seines Freundes Adolphus. Bis ein Mord an einem kleinen Mädchen passiert.