Wer mit „Der Sendung mit der Maus“ sein Allgemeinwissen über Salzstangerl und Fußballbälle auffrischt, der sollte auch über das Vorleben des blauen Buntbären Bescheid wissen. „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär“ beschreibt auf 700 Seiten die halben Lebenserinnerungen (!) eines Seebären – mit zahlreichen Illustrationen und unter Benutzung des „Lexikons der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller. Den biografischen Rest seiner 27 Leben gibt’s im TV.
Das Leben des Blaubären beginnt auf einer Nußschale. In einer ebensolchen befindet sich der blaue Baby-Bär und schaukelt munter dem gefährlichsten Strudel der sieben Weltmeere entgegen. Hier beginnt die große Entdeckungsreise durch Zamonien und seine oft seltsamen Bewohner: Zwergpiraten, Klabautergeister, Waldspinnenhexen, Tratschwellen, Stollentrolle, Finsterbergmaden, Rettungsdinos, Gimps, Berghutzen, ein Eydeet mit sieben Gehirnen, Bollogs mit Kopf, Bollogs ohne Kopf, Fernhachen, Wolpertinger (Gastauftritt „Rumo“!), Blutschinken, Nattifftoffen, eine schlechten Idee,… und auch Menschen.
Er weilt auf einer Gourmetica Insularis (fleischfressende Insel), geht in eine Nachtschule, stolpert in Dimensionslöchern herum, durchquert die zuckersüsse Wüste, wohnt kurz in der Anagrom Ataf, altert rapide im ewigen Tornado, macht sich auf den Weg nach Atlantis (da wird der Blaubär als Lügengladiator zum Publikumsstar und legt den Grundstein für seine Karriere im deutschen Fernsehen), hackelt auf der Moloch und findet Ruhe im Finstergebirge.
Es geht hier nicht um Seemannsgarn, wie viele (sehr erwachsene) Kritiker meinen, sondern um einen fundierten Einstieg in die zamonische Literatur und gleichzeitigen Reiseführer epischen Ausmaßes. Keine Fantasie kann so unerschöpflich sein, als dass diese Geschichte erfunden sein könnte.
„Das Leben ist kurz, behauptet man. Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang. Und mache sind mittel. Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.