Website-Icon Blücher – der Buchblog

Hans Magnus Enzensberger: Der Zahlenteufel

Der Zahlenteufel

Mathematik ist kompliziert, langweilig und tückisch, Zahlen ein großes Rätsel und die Schulstunden eine Plage. Wenn du dich damit identifizieren kannst, haben wir hier einen Buchtipp, der dir ein wenig Erleuchtung bringen wird. Egal, ob du noch zur Schule gehst oder bereits dein eigenes Geld verdienst. „Der Zahlenteufel“ ist Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor Mathe haben.

„Die meisten richtigen Mathematiker können überhaupt nicht rechnen. Außerdem ist ihnen dafür die Zeit zu schade. Für so was gibt es doch Taschenrechner.“

Robert, der Junge im Schlafanzug und Held dieser Geschichte, träumt nicht gerne. Denn in seinen Träumen ist er immer der Dumme. Doch eines Tages schleicht sich ein alter und sehr kleiner Mann mit einem Spazierstock in Roberts Traum. Es ist der Zahlenteufel (Zahlen sind teuflisch, weil sie einfach sind). Der Zahlenteufel fackelt nicht lange und beginnt sogleich mit der ersten von zwölf Lektionen. In zwölf Nächten erklärt er Robert auf eine höllisch-freche Art, was es mit den Zahlen auf sich hat.

Der Unterricht beginnt mit der Zahl eins, denn mit der kann man so ziemlich fast alles machen. Die zweite Nacht ist der anscheinend harmlosen Null, der letzten Ziffer, auf die die Menschen gekommen sind, gewidmet. In den darauffolgenden Nächten erklärt der Zahlenteufel Robert zuerst die „hundsgewöhnlichen“ Zahlen und wie sie sich von den „prima“ Zahlen unterscheiden. Dann kommen die „unvernünftigen“, die „eingebildeten“, die „hopsenden“ und die „dreieckigen“ Zahlen dran. Und was – zum Teufel – ist rückwärtshopsen, Rettiche ziehen, Kaugummi teilen und Händedrücken?

– Die ganze Woche, seit dem letzten Mal, habe ich mir überlegt, wie das, was du mir gezeigt hast, zusammenhängt. Gut, du hast mir eine Menge Tricks verraten, das stimmt. Aber ich frage mich: Warum? Warum kommt bei diesen Tricks das heraus, was dabei herauskommt? Zum Beispiel die verflixte Zahl? Und dann die Fünf? Warum machen es die Hasen so, als ob sie wüssten,was eine Bonatschi-Zahl ist? Warum hören die unvernünftigen Zahlen nie auf? Und warum stimmt das, was du sagst, immer?

– Ah, sagte der Zahlenteufel, so ist das. Du willst nicht nur herumspielen mit den Zahlen? Du willst wissen, was dahintersteckt? Die Spielregeln? Den Sinn des Ganzen? Mit einem Wort, du stellst dieselben Fragen wie ein richtiger Mathematiker.

„Der Zahlenteufel“ ist ein Buch, das nicht nur Staunen bei Kindern hervorruft. Mit viel Fantasie und Spaß widmet sich der deutsche Literat Hans Magnus Enzensberger einem Thema, das in vielen unangenehmen Erinnerungen weckt. Mit seinem Buch beweist er beeindruckend, dass Mathematik keineswegs trocken und unverständlich ist und dass so mancher Lehrsatz an Hexerei grenzt.

Das Buch ist nicht neu. Es erschien zum ersten Mal 1997 im Hanser Verlag. Das Mathematik-Erlebnis gibt es auch als CD-Rom.

Die mobile Version verlassen