Willkommen in der Welt der Original Wiener Liederatur. Ich darf vorstellen: Franz Joseph Machatschek – Maurer, Musiker, Mensch von Beruf und Protagonist der gleichnamigen Romanserie. Seine Markenzeichen: schwarze Sonnebrille, schwarzer Hut und ein Halstuch.
„Leichenschmaus“ heißt der erste Band des Heftes, in dem der Machatschek *räusper* aktiv wird. Denn der chronischen Schlafwandler, an dem das Leben wie ein Bummelzug vorbei zieht, sucht weder das kriminelle Abenteuer noch stolpert er in sie hinein. Dass er plötzlich als Auftragskiller wie eine heiße Kartoffel herumgereicht wird, passiert ihm ganz einfach.
Eigentlich ist der Machatschek so gut wie gar nicht mehr in Wien. Die Wohnung ist gekündigt, die Reise nach Rio gebucht. Aber eine bildhübsche Frau, die plötzlich in seinem Wohnschlafhundehüttebüro steht – nur in einem Mantel bekleidet, der Sekunden später am Boden liegt – bringt die Sache ins Rollen: Völlig entblößt, verweint und auf Knien rutschend, fleht sie den Machtaschek an: „Du musst meinen Mann umbringen.“
Wer kann einer schönen Frau so etwas abschlagen? Auch wenn man keine Ahnung vom Killen, Abmurksen und Eliminieren hat? Doch Restalk und der Hormonüberschuss machen das Nachdenken mühsam. Noch mühsamer kommt das Hirn in Gang, wenn man einen Schlagstock über die Rübe bekommt und nur noch Sternderl sieht. Und das ist erst der Anfang von einigen skurrilen Begebenheiten, die dem Machatschek einfach passieren.
Wie sollte der Machatschek in so einer Atmosphäre von Hass und Mord und Verfolgung, deren Mittelpunkt er zu sein schien, bis zum Abflug nach Rio am Leben bleiben? Oder war das alles tatsächlich eine höhere Vorsehung, die ihm dabei helfen mag, das Unternehmen Machatschek auf neue Beine zu stellen? Da konnte nur eines helfen: Das Vogerl im Kanäu.
„Der Machatschek“ ist quasi das aufgepeppte Wiener Gegenstück zu einem Jerry Cotton Heft. Aufgepeppt deshalb, weil jedes Heft nicht nur einen unpackbaren Roman bietet, sondern auch Lieder auf einer CD, ein Spezialposter und jede Menge schlagfertigen Sprachwitz mit viel Lokalkolorit. Man muss jetzt nicht unbedingt ein Wiener sein, um seine Freude am Machatschek zu haben. Aber eine Ahnung von der Beschaffenheit der Wiener Seele und die Verbundenheit zum Wiener Schmäh wären für einen Lese- und Hörgenuss von Vorteil. Für Liebhaber ausgefallener Underground-Literatur aus Wien ist der Machatschek ein echtes Gusto-Stückerl!
Im Band 2 (dieses Frühjahr erschienen) wird die Geschichte vom Machatschek fortgesetzt. In „Gott und die Welt“ kriegt er es mit der Religion, der Kirche, einem Pfarrer und seinen Eltern zu tun. Und wie auch im ersten Teil, torkelt auch hier der Protagonist durch sein Schicksal und versucht das Beste draus zu machen. Diesen Roman hat Machatschek noch um eine Dimension erweitert und 12 Illustrationen der jungen Künstlerin Alina Özyurt beigefügt.
Ein Mann mit einem rabenschwarzen Umhang stürzte herein. Als hätte er gerade zu Fuß die Wüste durchquert, fiel er mehr, als dass er ging an die Bar und keuchte:
„Whisky.“
„Groß oder klein?“, fragt der Kellner.
„Floschn“, grunzte der Schwarze über die Theke.
Kurze Stille.
Ein abschätzender Blick.
„Hörnsie, wenn Sie mich beleidigen dann muss ich Sie des Lokals verweisen, weil wo komma denn da hin?“
„A Floschn Whisky hob i gmant, und die anzige Beleidigung in deim Leben bist du söba.“
Beide Hefte sind in der „Machatschek Medien Manufaktur“ publiziert und können auf der Webseite „Der Machatschek“ unter dem Menüpunkt „Kaufen“ bestellt werden.